Eine aktuelle Studie der Stiftung Lesen aus dem Oktober 2018 bekräftigt, wie wichtig das Vorlesen für Kinder ist! Laut dieser Studie lernen 78 % der Kinder, denen mehrmals wöchentlich von Eltern, Geschwistern oder Babysittern vorgelesen wird, leichter lesen. 

Das führt vor allem dazu, dass diese Kinder im Lernprozess deutlich weniger gefrustet sind als Kinder, denen wenig bis gar nicht vorgelesen wird. Ihnen dauert das Lesenlernen meistens zu lange. Aber nicht nur der schulische Aspekt ist wichtig, wenn es um das Vorlesen geht. Vorlesen schafft Nähe, fördert die Phantasie der Kleinen und sorgt für einen besseren Austausch zwischen Eltern und Kind. Wir sagen dir im folgenden Artikel, warum das Vorlesen so wichtig ist und was es dabei zu beachten gibt.

Schaffe zuerst die richtige Vorlese-Atmosphäre

Vorlesen kannst du prinzipiell überall. Viel schöner wird so ein Ritual jedoch, wenn es etwas Wiederkehrendes hat, das mit einem positiven Gefühl verknüpft ist. Suche für dich und dein Kind also einen möglichst gemütlichen Platz aus – das kann sein Bett, das Sofa oder das Spielzelt sein. Macht es euch mit schummrigem Licht, vielen Kissen und einer Kuscheldecke gemütlich. Im besten Fall sind die Lieblingsbücher ganz in der Nähe, damit du die Lesehöhle nicht verlassen musst, falls sich dein Kleines für eine andere Geschichte entscheidet.

Zur Leseatmosphäre gehören auch Kuscheleinheiten

Was gibt es Schöneres, als in den Arm von Mama oder Papa eingekuschelt eine spannende Geschichte zu hören? Und sollte diese doch mal etwas gruseliger sein, fühlt sich dein Kind bei dir besonders geborgen. Vorlesen schafft Nähe und Verbindung, weshalb du diese Verbundenheit durch Berührung bewusst kreieren solltest.

Fördere die Phantasie deines Kindes, indem du zwischen Vorlesen und Erzählen wechselst

Gerade kleine Kinder haben anfangs noch nicht die Kapazitäten, um einer längeren Geschichte so zu folgen, dass sie Zusammenhänge verstehen. Besonders wenn die Geschichte zu wenig bildhaft ist, können die Kleinsten schnell den Spaß daran verlieren. Baue deshalb zwischen das Lesen immer mal wieder kleine Geschichten ein, indem du Bilder von den Hauptfiguren malst oder mit deinem Kind über einzelne Ereignisse in der Geschichte ausführlicher sprichst.

Lass dein Kind die Geschichte aussuchen

So langweilig es klingen mag, aber wenn dein Schützling an 10 Tagen hintereinander die Geschichte vom kleinen Katzenbaby hören möchte, solltest du ihm diese nicht verwehren. Immerhin liest du nicht für dich! Außerdem haben viele Kinder phasenweise ein ganz bestimmtes Lieblingsbuch, von dem sie nicht genug bekommen können. Keine Angst: Das kann sich ganz schnell ändern!

Nutze die Geschichten, um herauszufinden, was dein Kind beschäftigt

Gerade wenn dein Kind immer wieder eine bestimmte Geschichte hören möchte lohnt es sich herauszufinden, ob ein bestimmtes Thema in seinem Leben gerade präsent ist. Geht es vielleicht um Freundschaft, um das Abnabeln von den Eltern, um Ängste beim Einschlafen? Eine Geschichte kann der perfekte Aufhänger sein um mehr über die Sorgen und Wünsche deines Kleinen zu erfahren.

Gestalte das Vorlesen interaktiv

Das Vorlesen wird oft so verstanden, dass die Eltern lesen, das Kind brav zuhört und danach im besten Fall selig schläft. Dabei macht es doch viel mehr Spaß, wenn ihr gemeinsam Stimmen imitiert, euch über einzelne Figuren lustig macht oder herumspinnt, wie die Geschichte eigentlich ausgehen könnte.

Lies deinem Kleinen regelmäßig vor

Regelmäßiges Vorlesen fördert nicht nur die Fähigkeiten deines Kindes und erleichtert ihm später das Lesenlernen, es kann auch zu einem der schönsten Familienrituale werden. Ganz egal ob zum Entspannen nach dem aufregenden Kindergarten-Tag oder zum Einschlafen, eine schöne Geschichte tut nicht nur deinem Kind sondern auch dir gut und stärkt eure Bindung zueinander.