In einem liebevollen Umfeld wächst dein Kind in festem Vertrauen zu dir auf, dass es von Geburt an mitbringt. Du bist unumstritten die wichtigste Bezugsperson und dein Kind vertraut blind auf dich. Damit das auch so bleibt, trotz einiger Notlügen hier und da im stressigen Alltag haben wir ein paar Punkte für dich zusammengestellt. Du kannst sie im Hinterkopf behalten, wenn dein Kind langsam heranwächst und beginnt, immer öfter gesetzte Dinge zu hinterfragen.

 

Das Vertrauen deines Kindes verdienen

Bestimmt hast du auch schon einmal gedacht: „Die Kleinen bekommen mehr mit, als man manchmal glaubt!“. Genauso ist es tatsächlich auch. Kinder beobachten das Verhalten ihrer Eltern, Erzieher und Geschwister ganz genau. Sie lernen von den Reaktionen in bestimmten Situation um dafür gewappnet zu sein, selbst später souverän zu handeln.

Dazu gehört auch, dass Kinder darauf achten, wie wir Erwachsenen uns anderen Menschen gegenüber verhalten. Sind wir ihnen gegenüber direkt freundlich, aber ziehen über sie her sobald sie uns den Rücken zuwenden, nehmen Kinder das durchaus wahr. So lernen sie schnell, echte Freundlichkeit von gespielter zu unterscheiden. Allerdings kann ihr Vertrauen durch die Erfahrung mit der Unaufrichtigkeit ebenso leicht erschüttert werden.

Geh also mit gutem Beispiel voran und zeige deinem Kind, dass es dir vertrauen kann. So erfährt es einerseits keine unnötigen Unaufrichtigkeiten und andererseits versteht es dich immer als absolute Vertrauensinstanz.

 

Wertschätze dein Kind

Gerade im Alltagsstress kommt es häufig vor, dass wir schnell eine ausweichende Antwort geben oder gegebene Versprechen zu schnell wieder vergessen. Dabei braucht dein Kind auch ab und an einfach deine ungeteilte Aufmerksamkeit.

Spürst du, dass deinem Kind etwas wirklich auf den Nägeln brennt, wofür du aber gerade nicht den Kopf frei hast, dann kommuniziere genau das. Du kannst deinem Kind kurz erklären, dass du dir später ausführlich Zeit nimmst. Dann kannst du wirklich bei der Sache sein und hast im Kopf nicht noch tausend andere Dinge.

Was du vermeiden kannst:

  • Notlügen – sei ein gutes Vorbild und trau dich gerade deinem Kind gegenüber auch mal unangenehmen Wahrheiten auszusprechen. Das schweißt euch mehr zusammen als du denkst und es wird auch dir gegenüber ehrlich sein.
  • leere Versprechen – gerade die können sich Kinder sehr viel besser merken, als das Händewaschen vor dem Abendessen. Schon ein paar nicht gehaltene Versprechen, lassen dein Kind ein wenig Vertrauen verlieren
  • Bestechungsmethoden – auch die entlarven Kinder schneller als gedacht. Lade dein Kind auf eine Kugel Eis ein, ohne es an Bedingungen zu knüpfen. Die gemeinsame Zeit stärkt gleichzeitig eure Verbindung und das gegenseitige Vertrauen.

Zur Wertschätzung deines Kindes gehört auch das wahren von Geheimnissen vor anderen. Peinliche Anekdoten und witzige Bilder könnt ihr gemeinsam für euch behalten und im Stillen darüber lachen. Sie vor Freunden und der Familie auszubreiten, versetzt dein Kind allerdings ganz verständlich in eine ganz unangenehme Lage. Als Verbündeter bewahrst du die kleine Blamage für dich und hast dir das Vertrauen einmal mehr verdient.

 

Gib deinem Kind Freiraum

Du lässt dein Kind wissen, dass du immer da bist und auch in Zukunft sein wirst. Hat es etwas auf dem Herzen, hörst du geduldig zu und bist der beste Berater in jeder Lebenslage. Ist sich dein Kind dieser offenen Türen bewusst, wird es dieses Angebot auch annehmen. Darauf kannst du vertrauen.

Drängst du allerdings zu sehr darauf, ein Geheimnis zu erfahren oder über ein unangenehmes Thema zu sprechen, kann sich dein Kind immer weiter verschließen. Vielleicht ringt es selbst noch nach Worten und versucht die Gedanken zu sortieren. Die Zeit kannst du ihm ruhig geben. Wenn es soweit ist, wird es sich dir sicherlich anvertrauen.

Trotz aller Neugier und elterlicher Fürsorge ist Stöbern in Schubladen und Tagebüchern ein absolutes Tabu. Gerade bei Heranwachsenden ist die Privatsphäre oberste Priorität. Räumst du diese deinem Kind ein, behältst du auch durch schwierige Zeiten ihr Vertrauen.

 

Schaffe eine vertrauensvolle Umgebung

Ganz ähnlich verhält es sich natürlich auch bei kleinen oder größeren Fehltritten. Deine offenen Ohren sind vor allem dann vertrauenswürdig, wenn sie nicht mit Angst verknüpft werden. Kann sich dein Kind darauf verlassen, dass du Situationen zwar durchaus kritisch, aber dennoch zu jeder Zeit sehr besonnen bewertest, wird es sich dir ruhigen Gewissens anvertrauen.

Unkontrollierte Wutausbrüche und zu harte Konsequenzen können dein Kind dazu bringen, eine innere Barriere aufzubauen. Aus Angst vor einer unerwarteten Reaktion, zieht es sich zurück und vermeidet die Konfrontation. Dabei geht leider aber auch die Basis verloren, auf der sich dein Kind dir anvertraut.