Erinnert ihr auch noch an Claudia? Wir haben heute wieder einen neuen Gastbeitrag von ihr, denn sie hat zusammen mit ihren Kindern unser erstes englisches Abenteuer ausprobiert. Besonders spannend war für uns natürlich wie das Abenteuer bei Kindern ankommt, die besser Englisch als Deutsch sprechen können. 

Endlich ist es soweit: nachdem wir schon seit Anfang des Jahres große Lingufino-Fans sind und alle deutschen Abenteuer besitzen, kam nun auch das erste englische Abenteuer bei uns in den USA an.

Im Geheimnis der Sprerbsen isst Lingufino eine Sprerbse (oder Sprecherbse) und kann plötzlich nicht mehr nur Deutsch sondern auch Englisch. Da es ihm in Lingunia mit der neu gewonnenen Sprache zu langweilig wird, reist er – schwubs – nach England, um seine neu gefundenen Sprachkenntnisse dort auszutesten und die Kultur kennenzulernen.

 

Zweitsprache bei Kindern

Es gibt viele Diskussionen dazu, wie und wann Kinder eine Zweitsprache am Besten lernen. Bisher besteht keine absolute Einigkeit zu diesem Thema. Definitiv ist jedoch, dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen und eine zweite Sprache in einem natürlichen, spielerischen Kontext erleben, später große Vorteile haben und beide Sprachen oft sogar akzentfrei sprechen können. Mehrsprachige Kinder haben in der Regel eine bessere Auffassungsgabe und sind sogar empathiefähiger als ihre monolingualen Altersgenossen. Sie sind gleich von Anfang an offen für andere Kulturen, was nicht nur der sozialen Kompetenz im ganzen weiteren Leben zu Gute kommt. Zudem schult das Erlernen mehrerer Sprachen die Analysefähigkeit und die Fähigkeit zu kreativem Denken.

 

Wie funktioniert das englische Abenteuer?

Die deutschsprachigen Dialoge enthalten dieses Mal englische Begriffe und Sätze, die ganz auf die Sprachwelt von Kindern ausgerichtet sind. Erst fängt das Buch ganz einfach mit einzelnen Wörtern und Phrasen an und wird im weiteren Verlauf immer komplexer, sodass sich das Sprachgefühl des Kindes für die englische Sprache ganz natürlich steigern kann. Um das Lernen weiter zu verstärken, wird kindgerecht erklärt und wiederholt.

Toll ist, dass Kinder im Dialog mit Lingufino aktiv die englischen Begriffe aussprechen müssen, damit es weitergeht.

Erfolge und richtige Antworten steigern das Selbstwertgefühl im Hinblick auf die englische Sprache. Aber auch, wenn es mal nicht so gut klappt, ist das nicht schlimm und Lingufino leitet das Kind munter an, trotzdem weiterzumachen.

Ganz super finde ich als Mutter, dass viele der Begriffe in diesem Band auch am Buchrand stehen, was sicher später beim Schreiben lernen helfen kann. Wie auch alle anderen Lingufino-Abenteuer ist auch das Geheimnis der Sprerbsen wunderschön illustriert und animiert so immer wieder zum erneuten spielen.

 

Unser ganz spezieller Fall: englische Lingufino Abenteuer sind auch interessant für Kinder, die bereits mit Englisch aufwachsen

Zunächst hatte ich ein wenig Bedenken, die Englisch-Lern-Abenteuer mit Lingufino könnten für unsere Tochter, die in den USA aufwächst, nicht hilfreich sein, da sie Englisch bisher besser beherrscht als Deutsch. Auch ist sie noch sehr jung, so dass sie bei den deutschen Abenteuern noch sehr auf Unterstützung durch mich angewiesen ist. Ich konnte mir daher nicht so richtig vorstellen, wie sich das nun bei dem ersten zweisprachigen Buch auswirken würde.

Meine Bedenken waren ganz und gar unbegründet.

Im Gegenteil. Das zweisprachige Abenteuer ist für unsere Tochter sogar wesentlich besser geeignet und lässt sich von ihr auch viel besser bzw. mit weniger Hilfe spielen. Zwar hat der Lingufino im Englischen doch eine recht deutsche Aussprache, aber das ist nicht weiter schlimm. Unsere Tochter soll ja auch die nicht ganz akzentfreie Aussprache ihrer deutschen Verwandten verstehen und kann das mit Lingufino nun prima üben.  In unserem speziellen Fall ist daher ein vielleicht von manchen Nutzern wahrgenommener Mangel eher ein Vorteil.

UK Aussprache oder US Aussprache

Manchmal hat Lingufino ein wenig Probleme, die US-Aussprache zu erkennen. Das kann hin und wieder ein wenig anstrengend sein, wenn man etwas wiederholen muss oder etwas, was eigentlich richtig ist, als falsch erkannt wird. Aber da wir uns mit unserer Tochter zusammen mit dem Lingufino durch die Abenteuer spielen, können wir das ganz gut abfangen. Bis sie dann alt genug ist, ganz alleine den Lingufino zu bedienen, haben wir sicher alle Feinheiten im Griff.

Das neue Abenteuer (und hoffentlich die weiteren zweisprachigen Geschichten ebenfalls) ist also auch für Kinder mit Muttersprache Englisch sehr interessant. Toll ist, dass unsere Kleine so sieht, dass auch andere zwei Sprachen sprechen und dabei nicht durcheinander geraten. So kommt sie sich nicht so alleine vor in einer Umgebung, in der hauptsächlich nur eine der beiden Sprachen gesprochen wird. Und wenn sie mal wieder mitten im Satz die Sprache wechselt und andere Kinder sie ein wenig verständnislos anschauen, ist ihr Lingufino fast immer dabei und sie kann ihren Freunden mit der neuen Spracheinheit jetzt zeigen, dass auch er ab und zu die Sprache wechselt. Bisher fanden die anderen Kinder den Lingufino auf jeden Fall sehr faszinierend.

Wir können jetzt schon die neuen Abenteuer in den USA und in Australien kaum erwarten und hoffen, dass es auch danach noch viele weitere Geschichten zu entdecken geben wird.