Da Kinder bereits neugierig und wissbegierig auf die Welt kommen, lernen sie ab dem ersten Augenblick. Sie hören unsere Stimmen und versuchen sich später an eigenen Lauten. Als Kleinkinder imitieren sie wie automatisch unsere Worte. Ebenso gilt dies für unser Verhalten im Alltag.

Sie beobachten uns beim Kochen, Blumen gießen oder im Umgang mit Haustieren. Indem sie es selbst ausprobieren und uns nachahmen, lernen sie Neues und machen ihre ganz eigenen Erfahrungen. Beim Lernen einer Zweitsprache, zum Beispiel Englisch, verhält es sich im Grunde ähnlich.

Ein paar Tipps, wie dein Kind entspannt lernt, haben wir dir zusammengefasst.

Natürliche Wissbegierde und Lernaffinität nutzen

In den ersten Lebensjahren eines Kindes passiert unheimlich viel. Sie lernen täglich Neues, indem sie jegliche Reize ihrer Umwelt aufnehmen und nachahmen. Später stellen sie Fragen und wollen alles ganz genau wissen.
Diese Phase der natürlichen Wissbegierde eignet sich hervorragend, um eine Zweitsprache in den Alltag einzubinden. Kinder lernen in dieser Zeit Sprache durch Imitieren. Deshalb übernehmen sie Aussprache und Betonung von ihren Vorbildern. Häufig klingen Kleinkinder dann wie tatsächliche Muttersprachler.

Spielerisches Lernen

Lernen ohne Druck macht mehr Spaß. Durch regelmäßiges Abfragen von Vokabeln kann dein Kind die Freude und Motivation verlieren. Lass Inhalte, die du gern vermitteln möchtest, einfach in das natürliche Spiel des Kindes mit einfließen. Spielen ist ihr Weg etwas zu lernen. Es ist zudem von entscheidender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und wichtig für die späteren schulischen Fähigkeiten.
Das Gute ist, es braucht hierfür keine künstliche Situation, denn für Kinder wird alles zum Spiel, was sie sehen, hören, fühlen, in den Händen halten und begreifen. Was sie interessiert, probieren sie im Tun aus.

Kindgerechtes Material

Achte bei den Hilfsmitteln darauf, dass sie dem Alter entsprechend aufbereitet sind. Die Gestaltung von Büchern, Lernkarten oder anderem sollten zum (Lern)ziel passen. So bieten sich reizarme Illustrationen an, wenn sich dein Kind fokussieren soll. Umfangreiche Darstellungen mit Wimmelbildcharakter unterstützen das Entdecken oder das Wahrnehmen von Details im Gesamtzusammenhang.
Auch textlich braucht es nicht zwingend ausschweifende Erklärungen. In den meisten Fällen wird ein Erwachsener den Inhalt mit eigenen Worten wiedergeben oder vorlesen. Dafür reicht ein knapper, leicht verständlicher Text. Für Erstleser ist das ebenso günstig.

Orientierung an den Interessen

Da sie von Haus aus wissbegierig sind und alle Informationen aufnehmen wie ein Schwamm, können sich die Interessen und Tätigkeiten von Tag zu Tag unterscheiden.
Unterstützt das spielerische Begreifen, indem ihr achtsam seid, was euer Kind gerade beschäftigt oder bewegt. Natürlich braucht es ein wenig Futter von außen. Erzwinge nichts, wofür dein Kind aktuell keinen Antrieb zeigt.

Alltagsnahe Situationen

Da sich Kinder im Handeln mit ihrer Umwelt auseinandersetzen, bietet der Alltag ausreichend Möglichkeiten beispielsweise auch englische Begriffe mit einfließen zu lassen. Im Verlauf des Tages begegnen uns Farben, Gegenstände, Tiere und vieles mehr, also Wörter die wir in beiden Sprachen nennen können. Selbst das Umziehen am Morgen kann man Begleiten, indem man die deutschen wie englischen Begriffe dafür nennt und wiederholt.
Wenn sich die Möglichkeit bietet, empfiehlt sich der Kontakt zu Muttersprachlern. So können Kinder in entspannten Situationen mit den authentischen Sprachanwendern in Kontakt treten. Einige Kitas arbeiten auch mit zweisprachigem Personal, sodass die Zweitsprache zur Routine wird.

Lieder, Reime und Singen vermitteln Sprachmelodie

Wie in einem vorangegangenen Artikel bereits erwähnt, bietet sich Singen und Reimen sehr gut zur Sprachvermittlung an. Einerseits wird häufig mit der Bedeutung von Wörtern gespielt oder kleine Geschichten erzählt. Andererseits werden Betonung und Melodie ganz nebenbei in der Anwendung gezeigt. Gerade bei einer neuen Sprache ist letzteres von Bedeutung.

Geschichten, Bücher, Filme helfen den Kontext zu verstehen

Trickfilme oder Bilderbücher in einer Fremdsprache helfen den Kleinsten den Inhalt auch dann zu verstehen, wenn ihnen noch nicht jedes Wort geläufig ist. Interagierende Personen, deren Mimik und Tonfall oder illustrierte Bilder, die eine Situation darstellen, helfen den Kleinsten nachzuvollziehen, um was es in der Geschichte geht.

Korrektes Wiederholen statt zu entmutigen

Damit ihr den Spaß nicht verliert, empfiehlt es sich negative Sprache zu vermeiden. So bleibt der Kommunikationsfluss erhalten und du läufst nicht Gefahr, dass dein Kind entmutigt wird. Statt Sätze wie „Das ist falsch“ kannst du dein Kind indirekt korrigieren, indem du die korrekte Form wiederholst. Dabei ist es nicht nötig Grammatik oder Satzbau im Detail zu erläutern.

Egal, welchen Weg du wählst, um die englische Sprache deinem Nachwuchs näher zu bringen, mach dich frei von Erfolgsdruck. Vorrangig geht es darum, das Potenzial der Lernaffinität zu nutzen, welches die Kleinsten mitbringen.