Der Alltag mit Kindern ist herausfordernd und kann mitunter ganz schön an den Nerven zehren. Damit der elterliche Geduldsfaden gar nicht erst zu reißen droht, kann man seine Geduld jedoch trainieren. Mit diesen Tipps wirst du als Elternteil geduldiger!

Für die Erziehung eines Kindes brauchen Eltern neben viel Liebe und Verständnis vor allem eines: jede Menge Geduld. Diese zu bewahren, ist nicht immer leicht. Glücklicherweise lässt sich Geduld jedoch bis zu einem gewissen Grad erlernen – auch im Umgang mit Kindern. So kann man nicht nur durch ein bestimmtes Handeln, sondern ebenso durch das Bewusstsein für seine eigene Ungeduld geduldiger werden.

Gönne dir eine Pause und atme tief durch

Manchmal hilft es, wenn man sich einer bestimmten Situation einfach kurz entzieht. Verlasse dazu am besten den Raum, sobald du merkst, dass du an die Grenzen deiner Geduld stößt.
Nimm dir eine kleine Auszeit und widme dich vor allem deiner Atmung: Atme mehrmals hintereinander mindestens doppelt so lang aus wie ein. Das Ausatmen signalisiert dem Gehirn, dass es sich entspannen kann. Deine Anspannung nimmt ab, dein Puls beruhigt sich. Manchmal hilft es auch schon, wenn man in Ruhe von eins bis zehn zählt.

Sei geduldiger mit dir selbst

Zu oft streben wir nach Perfektion und wollen ebenso bei der Erziehung unseres Kindes keine Abstriche machen. Die Folge: Enormer Druck, der nur wenig Platz für Geduld lässt.
Die Lösung: Sei geduldiger mit dir selbst!

Gib dir Zeit und Raum, um deinen Alltag mit all seinen Herausforderungen zu meistern und auch mit deinen Kindern geduldiger sein zu können.

Sag deinem Kind, wie du dich fühlst

Du bist kurz davor, die Geduld zu verlieren? Teile es deinem Kind mit und erkläre ihm den Grund dafür. Das kann zunächst als Warnung oder Aufforderung dienen, dass sich an der Situation etwas ändern muss. Nicht selten hilft erst das Aussprechen, zu verstehen, welches Verhalten genau einen so ungeduldig werden lässt.

Frag dein Kind, wie es sich fühlt

Jedes Elternteil glaubt sein Kind zu kennen. Doch auch die besten Eltern liegen mal daneben. Um sicherzugehen, dass du die Gefühlslage deines Kindes richtig einschätzt, kann es helfen, es einfach danach zu fragen. Möglicherweise lässt dich die Antwort die Situation aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten und deine Ungeduld vergehen

Übe geduldige Verhaltensweisen

Eltern laufen ständig Gefahr, die Geduld zu verlieren. Und auch für dich dürfte es bereits einige Momente gegeben haben, die das Fass zum Überlaufen brachten – aber ebenso andere, in denen du dich gut in Geduld üben konntest. Überlege, welche Dinge du wann hättest anders tun können. Versuche dich zu erinnern, welche Umstände die Situationen entschärft haben und sie auf kommende Ereignisse zu übertragen. Es kann ebenso helfen, einen ungeduldigen Moment in Gedanken weiterzuspinnen, um daraus alternative Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Die Möglichkeit, die Geduld zu verlieren, solltest du gar nicht erst in Betracht ziehen.

Ungeduld vorbeugen

Grundsätzlich gibt es einige Wege, der eigenen Ungeduld im Alltag mit Kindern vorzubeugen. Wer sich stets einen Zeitpuffer einbaut, ist immer auf der sicheren Seite. Die Zeit, in der dein Kind trödelt, kannst du für liegengebliebenen Kleinkram nutzen. Akzeptiere, dass nicht alles in deiner Hand liegen kann.

Mehr als dein Bestes geben, kannst du nicht.

Wer versteht, dass Ungeduld weder Eltern noch Kinder weiterbringt, ist bereits noch einen Schritt weiter. Stress, schlechte Laune und Unzufriedenheit sind die unvermeidlichen Folgen fehlender Geduld. Außerdem solltest du dir bewusst sein, dass du trotz aller Bemühungen nicht von heute auf morgen geduldiger werden wirst. Dieser Prozess braucht Zeit. Ein mögliches Mittel gegen die drohende Frustration könnten Teilziele sein, die du dir stecken kannst.

Als Elternteil Geduld vorleben

Wie beim Lernen von Sprachen oder eines Musikinstruments verhält es sich übrigens ebenfalls mit dem Erlernen von Geduld: Während es für einen Erwachsenen mit zunehmendem Alter immer schwieriger wird, etwas Neues zu erlernen oder seine Verhaltensweisen zu ändern, lernen Kinder spielend schnell. Dabei orientieren sie sich bekanntlich vor allem an ihren Eltern. Und so wird auch der Grundstein für seine Geduld in den ersten Lebensjahren eines Menschen gelegt – dabei gilt: Je geduldiger die Eltern, desto geduldiger das Kind.

Wenn du mit deiner Geduld dann doch mal am Ende bist und dir rückblickend klar wird, dass du deinem Kind gegenüber zu streng reagiert hast, entschuldige dich bei ihm. Durch diese wertschätzende Kommunikation vermittelst du deinem Nachwuchs zugleich, dass auch Eltern Fehler machen und der beste Weg, diese wieder gut zumachen, eine Entschuldigung ist.