Kommunikation ist auch für viele Erwachsene untereinander nicht immer einfach – was regelmäßig bei verbalen Konflikten in Politik und Wirtschaft deutlich wird. Umso wichtiger ist also, dass du ein besonderes Augenmerk darauf legst, wie du mit deinem Kind kommunizierst. Dazu gehören einerseits echtes Interesse, aktives Zuhören und gegenseitiges Verständnis, andererseits aber auch die Analyse von Problemen und das Lösen kleiner und großer Konflikte.

Wie aber läuft eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Kind ab?

Kommt ins Gespräch

Bei vielen Familien wird der Esstisch immer weniger zu dem Ort, an dem über den Tag gesprochen und ausgiebig diskutiert wird. Schade eigentlich! Denn ein fester Zeitpunkt am Tag, an dem alle zusammensitzen und miteinander sprechen, ist unglaublich wichtig. Vielleicht könnt ihr euren Alltag dahingehend anpassen, dass ihr euch wenigstens einmal am Tag kurz alle am Esstisch einfindet, eine kleine Mahlzeit esst und von euren Erlebnissen erzählt – egal ob sie noch in der Zukunft oder schon in der Vergangenheit liegen.

Zwinge dein Kind nicht zum Reden.

Wenn es gerade keine Lust hat zu erzählen, kannst du es noch mit ein paar gezielten Fragen probieren, solltest dann aber nicht weiter nachbohren.

 

Konzentriere dich auf dein Kind

Man kennt es ja selbst: Gerade erzählt man von einer Geschichte, die man neulich erlebt hat, als plötzlich das Gegenüber auf sein Smartphone starrt, ein Video anschaut oder „nur mal kurz“ eine Nachricht beantworten muss. Sofort fühlt man sich nicht mehr ernst genommen und zweifelt daran, ob man seine Ausführungen noch fortsetzen soll. Warum soll es Kindern anders gehen? Lass dich also auf das Gespräch mit deinem Kind aktiv ein, begib dich vielleicht sogar auf Augenhöhe mit ihm.

Halte den Blickkontakt und sei aufmerksam, stelle Rückfragen und höre ihm bei seinen Antworten gut zu.

 

Mache zu klaren Ansagen ein entsprechendes Gesicht

Wenn du mit deinem Kind gerade einen Konflikt gelöst hast oder noch versuchst einen Kompromiss zu finden, ist es umso wichtiger, dass dein Kleines dich ernst nimmt. Daher sollten deine Mimik und Gestik zu dem passen, was du sagst.

Kinder reagieren sehr stark auf Gesten.

Deshalb bringt es nichts, deinem Kind in ernstem Tonfall zu erklären, was du dir von ihm wünschst, während du dabei grinst oder lachst. Das führt nur zu Verwirrung.

 

Sende Ich-Botschaften

Vermeide anschuldigende und negative Du-Botschaften, wenn du mit deinem Kind sprichst. Diese Du-Botschaften führen oft dazu, dass das Gegenüber sich in die Ecke gedrängt und verurteilt fühlt. Mit Ich-Botschaften machst du klar, was deine Gefühle und Wünsche sind und erleichterst deinem Kind damit zu verstehen, was du in diesem Moment von ihm erwartest. Dazu gehört auch die richtigen Fragen zu stellen und darauf einzugehen, was sich dein Kind wünscht, worauf euer Konflikt basiert und wie ihr möglichst schnell einen Kompromiss finden könnt.

Ich-Botschaften stärken eure Bindung und euer Vertrauen zueinander, weil ihr beide merkt, dass ihr euch gegenseitig eure Wünsche, Ängste und Sorgen anvertrauen könnt.

 

Bleibe wertfrei

Anschließend an den letzten Punkt folgt noch der Tipp, so gut es geht wertfrei zu bleiben. Auch wenn du im ersten Moment nicht verstehen kannst, warum dein Kind etwas getan oder nicht getan hat, solltest du zunächst versuchen seine Gedanken dahinter zu verstehen. Dazu gehört auch, dass dein Kind mit dir über alles sprechen darf – was es fühlt, hört oder sieht. Ermutige dein Kind seine Meinung zu sagen und auch dann zu dir zu kommen, wenn es einen Fehler gemacht hat und sich schämt.

Im besten Fall gibt es nichts, worüber ihr in der Familie nicht sprechen könnt.