Nicht nur in Erziehungsratgebern und Blogs für Eltern wird viel über die richtige Kommunikation geschrieben und philosophiert – eigentlich sollte eine Art Kommunikationstraining jedem einzelnen von uns einmal zustehen. Egal ob im Privatleben oder im Beruf, wie oft wählen wir die falschen Worte, verletzen damit unabsichtlich andere oder bringen uns selbst in eine missliche Lage?

Auch wenn du jeden Ratgeber liest, den es über richtige Kommunikation gibt, wirst auch du immer wieder in Situationen kommen, in denen du zu gestresst oder nervös bist, um deine Wortwahl gründlich zu überdenken. Und schon ist es passiert: Gerade gegenüber Kindern rutschen uns oft kleine Nebensätze oder Imperative heraus, die Eltern eigentlich nicht sagen sollten.

Selbst wenn diese Aussagen gar nicht böse gemeint waren, kommen sie beim Kind oft als verbale Ohrfeige an. Und da Kinder ihren Eltern meistens blind vertrauen und glauben, sind sie nicht immer in der Lage zu unterscheiden, was ernst gemeint war und was eher aus dem Affekt heraus gesagt wurde.

Um die Kommunikation zwischen dir und deinem Kind zu verbessern, solltest du diese 10 Sätze in Zukunft streichen

1. Die anderen haben das doch auch hinbekommen!

Wie gerne verweist man spontan auf Geschwister oder Freunde des Kindes, wenn man es eigentlich nur ermutigen will, anderen etwas gleich zu tun. Bei deinem Kind kommt diese Aussage jedoch nicht als ein „Du kannst das auch!“ an, sondern eher als Schelte, weil es anders ist als andere. Ermutige es also lieber und mache ihm klar, dass du an dein Kind glaubst!

2. Jetzt hör doch auf zu weinen!

Selbst wenn dein Kind in regelmäßigen Abständen Heulkrämpfe bekommt, weil es irgendetwas gerade nicht haben darf, solltest du dich ausführlich damit beschäftigen, warum es weint. Vielleicht weißt du noch gar nicht, welche Themen es gerade extrem belasten und unter Druck setzen.

3. Du bist wie deine Mutter/ dein Vater!

Nutze diesen Satz nur in Form eines Komplimentes. Ansonsten behältst du diesen Vergleich lieber für dich, da Kinder ihre Eltern lieben oder manchmal selbst mit deren Charaktereigenschaften hadern und die Botschaft hinter der Aussage oft nicht einordnen können.

4. Niemand ist so langsam und ungeschickt wie du!

So sehr du vielleicht enttäuscht bist von dem, was dein Kind gerade getan hat: Ein Satz wie der oben genannte kann das Selbstbewusstsein deines Kindes extrem angreifen und auf Dauer zu Problemen mit seinem Selbstwertgefühl führen. Zeige lieber Verständnis dafür, dass manche Dinge eben länger dauern oder auch mal schief gehen.

5. Das schaffst du doch nicht!

Viele Eltern und Verwandte übertragen ihre eigenen Ängste auf ihre Kinder. Du bist aber da, um dein Kind zu ermutigen und ihm zu zeigen, dass es Dinge schaffen kann – selbst wenn du es nicht kannst!

6. Ein Indianer kennt keinen Schmerz!

Erstens ist ein Kind kein Indianer und zweitens darf jeder Schmerz empfinden und diese Empfindung auch ausdrücken. Besonders Jungen wird auch heute noch gerne eingetrichtert, sie müssten immer stark und tapfer sein. Dabei ist es viel wichtiger, dass dein Kind lernt, dass jeder Ängste und Sorgen hat und diese mit anderen teilen darf.

7. Dich müssen sie im Krankenhaus vertauscht haben!

Obwohl dieser Satz ironisch bis lustig gemeint sein kann, führt er bei Kindern oft zu Unsicherheit und dem Gefühl, nicht zur Familie zu gehören. Immerhin glauben die eigenen Eltern scheinbar, man könnte auch das Kind anderer Menschen sein?! Streiche diesen Satz am besten aus deinem Repertoire.

8. Ich habe keine Zeit!

Natürlich hast du immer mal wieder Momente, in denen du dich auf andere Dinge konzentrieren musst als auf dein Kind. Statt es mit diesem Satz allein zu lassen, kannst du ihm einfach kurz erklären, was du gerade tun musst und wann du wieder Zeit hast.

9. Das interessiert mich nicht!

Desinteresse ist mit der schlimmste Grund für Kinder, warum sie bei ihren Eltern kein Gehör finden. Ein solcher Satz wirkt auf dein Kind wie Liebesentzug – immerhin scheint es viele andere Dinge zu geben, die interessanter und damit wichtiger sind. Spare dir also Aussagen wie diese und höre deinem Kind zu, um zu erfahren was es beschäftigt.

10. Das ist deine Schuld!

Kinder loten ständig aus, wo ihre Grenzen sind und wie die Stimmungslage ihrer Eltern ist. Sie haben aber noch kein stark ausgeprägtes Schuldbewusstsein und können demnach nicht erkennen, wann ein solcher Ausspruch zutrifft und wann er unfair ist. Streiche diese Aussage also ebenfalls!

 

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