Die meisten Eltern haben den Anspruch, alles so gut und richtig wie möglich zu machen. Da jedoch kein Mensch perfekt ist, bleiben Fehler bei der Erziehung oder im Umgang mit Kindern leider nicht aus. Ein paar davon können sich stärker auf die Entwicklung der Kinderpsyche niederschlagen als andere. Dabei geht es häufig um das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein deines Kindes.

Folgende Punkte solltest du beachten, wenn du die Psyche deines Kindes stärken möchtest

 

Das Kind nichts alleine machen lassen

Der Klassiker beim Thema „Ich meine es doch nur gut!“ sind Eltern und nahe stehende Personen, die Kinder nicht darin unterstützen ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Irgendwann fühlen sich Kinder nicht mehr unterstützt und beschützt, sondern kontrolliert – so als könnten sie keine Verantwortung übernehmen und keine Entscheidungen treffen. Im schlimmsten Fall resultieren daraus später Depressionen und Versagensängste.

Unterstütze dein Kind bei schwierigen Entscheidungen und Konflikten, nimm ihm aber nicht jede unangenehme Aufgabe ab.

 

Anschreien oder beleidigen

Eltern, die ihre Kinder anschreien oder beleidigen, fügen ihnen damit großen Schaden zu. Verbale Kommunikation ist gerade im Bereich der Erziehung nicht zu unterschätzen – verbale Strafen haben nämlich ähnliche Auswirkungen wie physische Strafen. Kinder, die mit Schimpfworten oder lautem Schreien bestraft werden, können davon Langzeitschäden wie Verhaltensstörungen oder Depressionen davontragen. Mehr über wertschätzende Kommunikation mit Kindern erfährst du in diesem Artikel.

 

Zu viel Freiraum bieten

Was im ersten Moment paradox klingt, ist bei genauerem Überlegen selbstverständlich: Kinder brauchen Grenzen, innerhalb derer sie sich bewegen können und dürfen. Hat dein Kind zu viel Freiraum, fehlt im womöglich die nötige Sicherheit und Struktur bei jeder noch so kleinen Entscheidung. Das kann zu Überforderung führen: Möglicherweise denkt das Kind, es sei selbst dafür verantwortlich, sich und seinen Eltern den richtigen Rahmen für ein Zusammenleben zu schaffen. Daraus resultieren Versagensängste oder das Gefühl, nie genug zu sein und sich immer wieder beweisen zu müssen.

 

Zu autoritär erziehen

Gesellschaftlich gesehen wird es immer wichtiger, dass Kinder zu mündigen Bürgern erzogen werden, die nicht unreflektiert jeder Regel gehorchen, die in der Politik und Arbeitswelt aufgestellt wird. Das gelingt nur, wenn ihr als Eltern einen autoritativen Erziehungsstil lebt. Damit ist gemeint, dass ihr eurem Kind den oben genannten Rahmen vorgebt, in dem es sich bewegen und seine eigenen Erfahrungen machen darf. Gleichzeitig vermittelt ihr ihm Werte, von denen ihr selbst überzeugt seid. Wenn euer Kind seine Grenzen austestet oder eure Werte hinterfragt, wird es dafür nicht bestraft.

Im Gegenteil: Ihr akzeptiert, dass euer Kind eigene Ansichten hat, besprecht diese aber und gleicht sie mit euren ab.

 

Eine zu große Distanz wahren

Kinder, die wenig oder gar keine Zuneigung erfahren haben, werden damit auch in Zukunft Probleme haben. Entweder entwickeln sich starke Bindungsängste, um ja nicht zu viel Vertrauen aufzubauen. Oder der umgekehrte Fall entsteht und dein Kind macht sich abhängig von jeder Person, die ihm einmal Zuneigung und Nähe geschenkt hat. Wie du dein Kind achtsam und mit viel Nähe erziehen kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Das Kind zu oft ignorieren

In Zeiten von Smartphone, Tablet und Co. sind leider immer mehr Eltern selbst dann abgelenkt, wenn sie sich Zeit für ihr Kind genommen haben und sich zum Beispiel gerade mit ihm auf dem Spielplatz befinden. Natürlich kannst du nicht ständig auf jeden Ausruf und jede Kleinigkeit reagieren. Bekommt dein Kleines jedoch einmal das Gefühl, dass du selbst dein Smartphone interessanter findest als dein eigenes Kind, kann diese empfundene Ablehnung zu Bindungsängsten und emotionalen Störungen führen.

 

Ihr als Eltern solltet versuchen, eure eigenen Denk- und Verhaltensmuster regelmäßig zu hinterfragen und gerade im Umgang mit Kindern zu prüfen, ob eure Reaktion gerade angemessen ist.

Das physische Gewalt mitunter die schlimmsten psychischen Störungen in einer Kinderseele hinterlassen kann, brauchen wir hoffentlich nicht extra erwähnen.

 

Aktuelle Studien und weiterführende Links